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onstudio-Profis kennen die
Marke und die Raumkorrektur der
Franzosen ziemlich gut, die Trinnov-
Produkte
gehören
seit Jahren
zum
Handwerkzeug
eines
ambitionierten
Tonstudios. Ich selber habe die Teile
schon oft bei meinem Lieblingshänd-
ler Christoph Zingel in Essen gesehen.
Lieblingshändler, weil der junge M ann
bei mir um die Ecke residierte und ein
ziemlich modernes und H IFI EINS-
NULL sehr entgegenkommendes La-
denkonzept fährt. Doch irgendwie bin
ich bisher nie so richtig eines Testgeräts
habhaft geworden. Das hat sich glück-
licherweise geändert und
so
konn-
te ich nun selber mal ran anstatt mir
immer nur erzählen zu lassen, wie gut
die Trinnov-Raumkorrektur funktio-
niert. Die Entwickler können zu Recht
stolz sein: Der patentierte Korrektur-
algorithmus wurde für den Einsatz in
Musikstudios, Kinos und Mixstudios
entwickelt und durch das Institut für
Rundfunktechnik „IRT“ für die Rund-
funkanwendung verifiziert. Schön also,
dass auch wir in den Genuss kommen
dürfen, diese ausgefeilte Technik zu
Hause nutzen zu können. Trinnov hat
sich außerdem jede Menge Gedanken
gemacht, wie man dieses Profi-Tool in
ein hochwertiges
Home-HiFi-Gerät
packt. Der Amethyst genannte Pro-
zessor vereint deswegen gleich mehrere
Geräte in einem - herausgekommen ist
ein mächtiges Komplettpaket. Klar, von
der eingebauten, wie wir sehen werden,
extrem mächtigen Raumkorrektur ha-
ben viele schon gehört. Aber dass da
auch noch ein Netzwerkplayer, D /A -
Wandler,
Phono-Vorverstärker
und
D as beiliegende Ein-
m essm ikrofon e rfa sst
fü r die K o rrektu r
w ichtige R aum inform a-
tionen
Gehörtes:
- Natalie Merchant
N atalie M erchant
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Hoff Ensemble
Q uiet W in te r Night
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Jonathan Darlington &
Duisburger Philharmoniker
Sym phony N r. 5
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Fleetwood Mac
R um ours
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
noch einiges mehr drin sind, das war
vielen vielleicht unklar. Ach ja: Eine
Vorstufe ist auch noch drin. Wer sich
also für den heimischen Musikkonsum
auf Streaming beschränken möchte,
braucht nur diesen einen Apparat und
hat alles aus einer Hand.
Zum grundlegenden Ablauf: Im ersten
Schritt wird der Raum eingemessen,
anschließend
lässt
man
den Ame-
thyst rechnen und sich ein Bild von
den Gegebenheiten im Raum machen
und dann hat man die Chance, mit-
hilfe vieler Werkzeuge einen optima-
len Klang im Raum einzustellen. Das
Mikrofon sollte man im ersten Schritt
genau da platzieren, wo sich der eige-
ne virtuelle Kopf befindet - also genau
am Hörplatz. Es hat glücklicherweise
ein genau passendes Gewinde für die
meisten Kamera- und Mikrofonstaive,
da sollte sich in fast jedem Haushalt
etwas Passendes finden oder bei Be-
kannten leihen lassen. Vier Mikrofon-
kapseln fangen im späteren Messpro-
zedere Direkt- und reflektierten Schall,
wodurch sich die Rechnerarchitektur
ein genaues Bild davon machen, kann,
wie der Raum beschaffen ist, wo fiese
Reflexionen sind und vor allem: wo
die Lautsprecher stehen. Das Ziel soll
- Janice Is Alive
Evocation
(FLAC, 48 kHz, 24 Bit)
nämlich am Ende auch sein, ein plas-
tisches räumliches Abbild zu schaf-
fen, als wäre man in einer perfekten
Hörumgebung. Moderne Rechner mit
entsprechend schlauen Routinen kön-
nen so was.
Per VNC-Client
(ich
empfehle
da
TightVNC für Tablets und Compu-
ter) ist man dann in der Lage, auf einer
übersichtlich und modern gestalteten
Oberfläche in das Herz des Amethyst
einzugreifen, die nötigen Messungen
vorzunehmen und diese zu optimieren.
Ganz kurz: VNC ist eine Art Fern-
bedienung, bei der man genau das auf
einem Tablet oder einem entfernten
Computer darstellen kann, was man
auch hätte, wenn man Tastatur und
M onitor an den Amethyst anschließen
würde. Das Prozedere ist genau genom-
men zunächst ganz einfach, besonders,
wenn man sich ein paar M inuten und
mit gefährlichem Halbwissen im H in-
terkopf mit der Bedienunsganleitung
auseinandersetzt. Ein Einrichtungswi-
zard hilft Schritt für Schritt dabei, die
nötigen Messungen in den Kasten zu
bekommen und weist jederzeit daruf
Die A n sch lu ssvie lfa lt erlaub t so g ar
den B e trie b eines V o lla k tiv syste m s.
B e a ch tlich : so g ar P la tte n sp ie le r
kann m an anschließen
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